Sexualität und Behinderung ... darüber spricht niemand … warum eigentlich nicht? 

Bei "Schwierigkeiten"  wird in der Regel dem Mann eine blaue Pille verpasst, der Frau ein Gleitgel.
Was für ein barbarisches, antiquiertes Bild von Sexualität denke ich.

Worum geht es denn eigentlich - und ich habe nicht nur keine:n Partner:in, ich wüsste auch nicht, wem ich das zumuten sollte. Jemandem, den ich zu lieben vorgebe, wohl eher nicht! 
Beziehung ist Arbeit und da habe ich ehrlich gesagt, wenig Kraft für.  Ein soziales Leben so führen, wie gesunde es brauchen -schaffe ich nicht. Eine Busfahrt kann schon so etwas von zu viel sein.

Das Sitzen im Restaurant ist schmerzhaft. Mein Körper spart Energien wo er kann und Lust? Mein Gott … wie lange ist das denn her? Und - ja, sorry. Es wird doch auch immer schwieriger, Partner:innen von jemandem, der im Schlaf schreit und um sich schlägt, dessen Mundmuskulatur nachlässt und eine starre Mimik bekommt?
Das führt zu Distanz und Missverständnissen. Davon hab ich im Alltag bereits genug. Partner:innen müssen sich mit vielem und vielleicht auch mal Ekel auseinandersetzen. Es geht also um Kommunikation vor allem. Parkinson riecht nicht gut, schon durch die Medikamente. Wir haben oft starke Speichelproduktion, uns wachsen Hexenhaare...  Medikamente führen zu Blähungen und wir -sitzen morgens weinend auf der Toilette, nachdem wir -wieder mal zu früh- schweißgebadet aufgewacht sind.
So etwas ist irgendwann der Alltag .

Die Kontaktanzeigen sind also nicht gerade voller Anzeigen, in denen steht: "Suche Parkinson Patient:in".
Und wenn müsste man die Motivation wohl auch genau anschauen. 

Für Patient:innen selbst verändert sich aber alles, der ganze Körper, die Wahrnehmung. Und dafür wäre Körperarbeit, Begleitung sinnvoll. Sich unter diesen Gegebenheiten neu definieren. 

Ich muss sagen, dass ich etwas entsetzt bin, wie rückschrittlich wir doch in Sachen Behinderung sind. 

Im Feld von Körperarbeit hatte ich anderes erwartet, bin aber auf Überforderungsreaktionen gestoßen und teilweise offene Diskriminierung. Man muss natürlich dazu sagen, dass auch einiges dazu gehört -eine Behandlerin müsste in der Lage sein, Frust, Verzweiflung, Ängste der betroffenen Person einzuordnen  -was nur jemand kann, der ein gewisses Standing hat. 

Eine Mitarbeiterin aus dem Team von Dami Charf -einer wundervollen Trauma Therapeutin, teilte mir mit, dass es sexuelle Assistenzen gibt.  Wouw, das ist ja fortschrittlich, dachte ich und recherchierte.
Kam da aber auf Gesundheitspraktiker:innen zurück, denn wer sollte solche Assistenz wohl sonst durchführen. Davon gibt es nur einfach zu wenige und solche meist tantrischen Sitzungen kosten ab

200 €. Wer kann das denn? Und Übungen aus dem tantrischen Bereich sind für viele Behinderte auch nicht auszuführen. Gerade dort würde ich mir Sex. Assistenzen ja vorstellen wie führt man z.B.  Die Beckenschaukel aus, welche Kissen oder was auch immer …  Oder wie gehe ich damit um, wenn ich nichts mehr richtig spüre mit mir und dem anderen der daran beteiligt ist-WIE redet man darüber. Nicht: "Wirf 'ne Pille ein um darüber wegzubügeln". 

Dankbar bin ich, dass es großartige Frauen gibt, die überhaupt eine liebevolle Sprache für den Körper der Frauen gefunden haben und heilsam auch das Gefühl vermitteln, auch mit Einschränkungen und wenn der Körper es nicht immer so spüren kann, dennoch eine weibliche, göttliche Seele zu haben. 

STÄRKT die Göttin in euch! 

 

Dazu empfehle ich euch die wunderbare Arbeit von Sonja Ziemann … ihr individuelles Bild der eigenen Göttin, stärkt mich immer wieder sehr. 

GesundheitspraktikerInnen :