Rollback 2025
Vorgestern noch auf dem Dyke Marsch in Lüneburg, mit dieser bezaubernden Community in sehr guter Stimmung. Gestern in der Großstadt Hamburg, bei einer kleinen Geburtstagsfeier. Ein Bekannter der Gastgeberin erklärte uns sehr detailliert, dass er aktuell sehr auf der Suche nach einer Beziehung zu einer Frau über neue Medienportale sei. Er, ein ca. 55-jähriger CIS Mann geriet ganz verständlicherweise in diverse Schwierigkeiten damit, dass man sich hier die Wunschpartnerin so Schablonenhaft kreierte und so riet ich ihm einen Tanzkurs o.ä. zu besuchen, wo man sich unmittelbar physisch begegnet und nicht über die Ansprüche im Kopf schon im vorweg verheddert. Bis hierin ein normales Gespräch, von dem ich hoffte, dass es schnell endet, da mich das Befinden der Gastgeberin u.a. mehr interessiert hätte. Er hörte aber nicht mehr auf, jammerte über die Frauen, die seinen Kriterien offenbar nicht entsprachen, monologisierte generell, wie Männer und Frauen sind und dass er ja auch Frauen, obgleich sie so mangelhaft wären, trotzdem nehmen würde. Am meisten befürchtete er, über das Portal an eine Feministin zu geraten. Auf unsere Fragen erklärte er dann, dass er sich wegen "MeToo" vor Geldbußen fürchtete, denn das Abfragen vom Einverständnis sei unromantisch. Meine Äußerung, dass er auch Frauen respektvoll zu behandeln habe, die sich nicht als Feministinnen bezeichnen, verstand er nicht. Auch meine Ansage, es gäbe, selbst wenn er ein Einverständnis in dem Moment einhole, ja schließlich keine Generalerlaubnis, ließen ihn offenbar staunen. Wieso überfordert das einen Mann, in einer, Situation, die man doch GEMEINSAM gestaltet, sein Gegenüber wahrzunehmen und eine Frage zu stellen. Will man sich nicht selber vergewissern, wie es der Intimpartnerin gerade zumute ist? Was für ein trauriges, "Liebes" Leben. Doch ein junger Mann sprang ihm nun bei und erklärte, wie schlimm das mit dem Feminismus sei. Dabei konnte uns nichts erklärt werden, sondern es hieß nur: "Es SEI so!" . 6000 Jahre Patriarchat und ihr jammert über ein paar Frauenwochen aus den 80 Jahren? Denn sehr viel Feminismus haben wir ja leider offenbar nicht. Der Mann hat zuletzt noch definiert, wie die Frau Feminismus zu definieren habe. Unfassbar. Meine Tischnachbarin hat mir dabei die Hand zerquetscht -leider war es nicht wirklich möglich, mit diesem Mann zu reden, es prallte alles an ihm ab. Ich hoffe sehr, dass er zu einer Gesundheitspraktikerin für Sexualkultur geht. Das ist ja schlimmer als im Mittelalter... wieviel Müll kann in einem einzigen Gehirn Platz haben.. ? Und - sorry - wie kann man sich selbst auch so disqualifizieren? Eine Bresche für ein besseres Männerbild hat er nicht gerade geschlagen.